Tao Chan Wing Chun - Graduierungssystem

Im traditionellen Kung Fu gibt es ursprünglich kein Graduierungssystem, da das Wissen eines Sifus nur an eine sehr kleine Anzahl von Schülern weitergegeben wurde. Die Schüler lebten meistens mit dem Sifu zusammen, so war es für ihn einfach den Überblick über den jeweiligen Kenntnisstand seiner Schüler zu behalten. Um eine gute Qualität des Unterrichts zu gewährleisten wurde in der Tao Chan Wing Chun Organisation, in Anlehnung an anderer im Westen praktizierter Kampfkünste, ein Graduierungssystem eingeführt.


Bei den Graduierungen handelt es sich um keine „Ränge“, auf die sich die jeweiligen Schüler/Lehrer/Meister/Großmeister etwas einbilden; es dient ausschließlich der methodischen Unterrichtung inkl. Sicherstellung der Qualität des Erlernten durch entsprechende Prüfungen.


Eine größere Bedeutung haben Familienhierarchien aus traditioneller, konfuzianischer Sicht. So ist beispielsweise für jeden neuen Schüler diejenige Schülerin eine ältere Kung Fu Schwester (Si-Zhe/Si-Je), die schon länger Teil der Tao Chan Wing Chun Familie ist; Alter oder Graduierung spielen hierbei keine Rolle. So wie die Schüler eines Sifu gemäß dieser Betrachtungsweise als Schwestern und Brüder gelten, so gilt der Sifu als „väterlicher Meister“.


Für Großmeister Abt Chi Sim ist demnach „der König des Kung Fu“ Bruce Lee sein Si-Suk (jüngerer Kung Fu Onkel).



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